Die Schemmerberger Walburga

Die 28-jährige Walburga Hartmann war geboren in Schemmerberg Oberamts Biberach, woher sie den Namen

Schemmerberger Walburga

führt. Ihr Vater war ein sogenannter Freimann, welcher den Peitschenhandel betrieb. Ohne Unterricht aufgewachsen ist sie ihren Eltern im 20. Lebensjahr entlaufen und lebte sodann 4 Jahre beim Österreichischen Militär. Als sie später nach Schemmerberg zurückkehrte, büßte sie ihren liederlichen Lebenswandel mit einem Monat Gefängnis im Spinnhaus.
Nach ihrer Aufnahme in die Bande des Schleiferstoni, zu der auch der Dreckete Bläse gehörte, wurde sie die Begleiterin des Ulrich Hohenleiter kurz Urle genannt, dem Bruder des "Schwarzen Vere".
Die Walburga war von hohem Wuchs und kräftiger Statur. Sie maß 5 Fuß 7 Zoll, ein wahrer Grenadier aber ein wüstes Weibsbild.
Sie hatte ein blatternarbiges Gesicht, eine Habichtsnase, eingefallene Wangen, großen Mund und hässliche, schwarze Zähne.
Nach ihrer Verhaftung im Mai 1819 wurde sie zu 2 Jahren Zuchthaus, 15 Stockstreiche und wenigstens auf 1 Jahr Zwangsarbeitshaus in Ulm verurteilt.

Mochenwangen, im Oktober 1997
Fritz Füssel